Eine Einladung für mich!?

Heute möchte ich von einer besonderen Verkettung von Ereignissen berichten, die mich an einen tollen Ort geführt hat, an dem ich viele talentierte Menschen, alteingesessene „persönliche Synchron-Götter“ kennenlernen durfte:

Der Anfang der Geschichte ist maximal unspektakulär: ich hatte einen Schauspielschützling mit einer speziellen Problemstellung und war mir unsicher, welche Lehrmethode die richtige wäre, um zu helfen. Das ist immer sehr diffizil und vor allem individuell. Wenn junge Schauspielende noch kein gefestigtes „Gespür“ dafür haben, was mit ihnen am besten resoniert, wird der Werkzeugkasten, wie mein Schauspiellehrer ihn nannte, gerne mal als Checkliste verstanden.

Will meinen: die erste Methode die ich präsentiere, könnte als Maßstab verstanden werden und wenn die nicht funktioniert – was vollkommen normal und okay wäre – könnte das ein demotivierendes Erlebnis sein. Deshalb suchte ich nach einer möglichst offenen Herangehensweise, die im Verlauf ohne Revision von Vorausgegangenem verschiedene Möglichkeiten bietet, resonierende Teilstücke zu fokussieren.

Um sicher eine bestmögliche Hilfe sein zu können, habe ich einen Bekannten von mir angerufen, einen alteingesessenen Profi-Sprecher und Coach mit rund 30 Jahren Berufserfahrung. Er hat mir super geholfen und eine tolle neue Perspektive eingebracht! Ganz interessiert hat er mich nach meinen aktuellen Produktionen gefragt und wir gerieten ins Plaudern. Dann hat er mich zu einem anstehenden Event eingeladen – warte, WAS?

Und plötzlich war ich von diesem Profi, zu dem ich seit Jahren mit funkelnden Augen aufblicke, auf diese tolle Gelegenheit gestoßen worden, die von außen auf mich wirkte, wie eine imposante Elefantenrunde von Profisprechenden! Und ich bin ein junger Typ, Regisseur, kein Sprecher und war jetzt da eingeladen – Mann, hatte ich Schiss!

Ich habe den hauptberuflich Sprechenden in meinem Umfeld von dem Event erzählt in der Hoffnung, dass das jemand kennt und für mich einordnen kann, was mich erwartet oder vielleicht sogar mitkommen mag! Aber die liebe Zeit war knapp und viele bereits verhindert. Einen konnte ich aber für das Event gewinnen. „Super!“, habe ich mich gefreut. „Zumindest bist du nicht ganz alleine und da ist noch einer ähnlich wie du.“

Der Tag der Veranstaltung war gekommen. Ich betrat den Raum voller Sprechenden deren Alter meines deutlich überstieg. Mein Bekannter, der mich eingeladen hatte, war nicht da und mein angeworbener Kollege hatte bereits eine tolle Unterhaltung am laufen.

Da hatte ich sofort das Gefühl: Das hier ist ne Wand und gleich rennst du voll da rein. In dem Augenblick hat mich dann aber der Gastgeber angesprochen, überschwänglich und freundlich begrüßt! „Hallo Jan, freut mich, dass du da bist. Wie geht’s dir?“ – Wir haben uns noch nie getroffen, ich war total überfordert dass diese unfassbare Ikone der Branche so offen und herzlich auf mich zukommt!

Und so lief im Grunde das ganze Event. Ich war vielleicht etwas zurückhaltend, konnte aber tolle neue Leute kennenlernen und einen super Austausch führen.

Networking ist, wenn man weiß, wen man fragen muss. Und ich durfte durch diese Verkettung zu Zufällen gleich eine Handvoll toller „wens“ kennenlernen.

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