Vor vielen Jahren, am ersten Tag meines Filmstudiums saß ich auf der Treppe vor dem Hörsaal als die benachbarten Fotografiestudierenden sich vor dem Raum versammelten und mir plötzlich eine riesen Ehre zuteil wurde!
Unerwartet sprach mich plötzlich eine junge Frau an und reichte mir eine Visitenkarte. Sie sei Modefotografin und wenn ich je ihre Expertise benötigen würde, solle ich mich melden. Ein Blick auf die Karte und eine schnelle Google Suche haben mich sofort erkennen lassen, dass die Frau tausendfach krasser war als ich mit ihren zig Publikationen in Fachzeitschriften und beeindruckenden Portfolios! Ich hingegen war ein Ersti und hatte noch keine eigene, professionelle Filmproduktion in meiner Vita stehen (Praktika und Nebenjobs zähle ich nicht). Was also wollte sie von mir? Oder mehr noch: Warum will sie mit einem random auf einer Treppe sitzenden Typen arbeiten?
Bis heute weiß ich nicht, was an mir sie bewogen hatte, zu mir herüber zu kommen aber ihre Antwort auf meine Frage nach dem „Warum“ hallt bis heute in meinem Kopf wieder: „Wenn einer von uns es schafft, holt er den anderen nach.“ Sie hatte recht. Ich erinnere mich bis heute haargenau an alle Menschen, die mich je unterstützt und mir Chancen gegeben haben. Selbst wenn in 10 Jahren einer von denen ankommt und meine Hilfe braucht, würde ich mich für ihn oder sie voll in die Bresche werfen!
Diese Begegnung hat mich begeistert und geprägt. Bis heute sind wir befreundet und bis heute hängt diese Visitenkarte mit meinen gesammelten Erinnerungsstücken zwischen Fotos, Briefen und anderen emotionalen Schätzen. Sie steht Synonym für eine Philosophie und eine wichtige Erkenntnis:
We rise by lifting others.