Mein eigentliches Lieblingsmedium ist Film, und ich habe es auch studiert – mit Schwerpunkt Regie und Produktion. Doch nach einer schweren Krankheit und aufgrund einer daraus resultierenden Behinderung habe ich mich aus der Filmproduktion zurückgezogen und konzentriere mich heute ganz auf Audio-Produktionen, die ich bequem aus meinem Heimstudio realisieren kann.
Was mich an Audio besonders reizt, ist die Möglichkeit, mit wenig Budget und dennoch großer Ausdruckskraft Geschichten zu erzählen. Im Gegensatz zum Film ist Audio auch auf professionellem Niveau erschwinglicher zu produzieren, und dennoch kann es eine enorme Tiefe erreichen – sowohl im Produktionswert als auch im Ausdruck.
Ich habe über die Jahre geschafft, mich als Bindeglied zwischen der Branche und jungen, angehenden Talenten zu etablieren. Mein Label theurich_media gibt Nachwuchsschauspielenden eine Plattform, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sichtbar zu werden – eine Art Nachhilfelehrer-Rolle, in der ich besonders auf Fairness und eine positive Haltung in der Branche achte. Mein Ziel ist es, dass diese jungen Menschen dazu beitragen, die oft verkommene Medienwelt nachhaltig zu verbessern.
Wenn es um Hörbücher geht, bin ich ehrlich: Das ist nicht mein Ding. Mir fehlt dort häufig die Authentizität und das Tempo, die mich begeistern und mitreißen. Ich liebe es, wenn Rollen verteilt sind, die Sprache natürlich klingt und ich mich als Zuhörer richtig einlassen kann. Podcasts höre ich täglich – als angenehmes Grundrauschen beim Pendeln oder Einkaufen, und manchmal auch ganz konzentriert. Sie begleiten mich und bereichern meinen Alltag mehr als alle anderen Medien.
Audio war für mich auch eine Notlösung, die sich als Glücksgriff entpuppt hat. Während des Corona-Lockdowns und meiner anschließenden Krankheit bot es eine Möglichkeit, weiterhin kreativ zu arbeiten und Projekte umzusetzen. Zudem habe ich positive Rückmeldungen von Menschen mit Sehbehinderungen erhalten, die Freude an meinen Hörspielen finden – obwohl Inklusion nicht explizit mein Fokus ist, freut mich das sehr.
In meinen Produktionen lege ich großen Wert auf realistische Soundeffekte und authentisches Schauspiel, weil ich glaube, dass gerade dadurch eine intensive Vorstellungskraft geweckt wird und das Medium seine ganze Magie entfaltet. Musik setze ich nur sehr sparsam ein – die eigentliche Spannung entsteht für mich durch die Figuren, ihre Konflikte und echten Emotionen.
So habe ich eine Nische gefunden, die es mir erlaubt, meine Leidenschaft für erzählerische Tiefe und kreative Freiheit zu leben – ganz ohne die großen Budgets und Zwänge der Filmindustrie.